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EnergiepreiseIndustriestrompreis ist für Handwerk nicht akzeptabel

Der Vorschlag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), mit einem mittelfristigen Brückenstrom- und einem langfristigen Transformationsstrompreis zu erreichen, dass "energieintensive Unternehmen in Deutschland wettbewerbsfähig produzieren können", ist für das Handwerk allein schon aus Wettbewerbsgesichtspunkten nicht tragbar.

Daher hat sich die Handwerkskammer Südwestfalen direkt mit einem Schreiben an die Bundestagsabgeordneten im Kammerbezirk gewandt: "Als Interessenvertretung für rund 13.000 Handwerksbetriebe in Südwestfalen appellieren wir an Sie, eine einheitliche Lösung für alle Unternehmen zu finden", betonen Kammerpräsident Jochen Renfordt und Hauptgeschäftsführer Hendrik Schmitt. Allein ein Industriestrompreis verbiete sich, das käme einem Privileg für eine Wirtschaftsgruppe gleich.



Strommarktpreis aus einem Guss

Das grundsätzlich beste Instrument für sinkende und damit wettbewerbsfähige Energiepreise zu sorgen, wäre ein Strommarktpreis aus einem Guss. Die Handwerkskammer fordert daher eine schnelle und deutliche Ausweitung der Angebotsseite sowie eine Reform der Strom- und Energiesteuern. Da diese Maßnahmen national wie europäisch Zeit brauchen, könne eine zeitlich befristete Preislösung sinnvoll sein. Präsident Renfordt fordert: "Die gedeckelten Energiepreise dürfen nicht nur selektiv einigen Unternehmen zugutekommen."

Die Folge wären Wettbewerbsverzerrungen aufgrund unterschiedlicher Energie-Kostensituationen auch in Deutschland. Denn international tätige Unternehmen – die ausschließlich in den Genuss dieser subventionierten Preise kommen sollen – sind auf den heimischen Märkten durchaus im Wettbewerb mit regional operierenden Betrieben.



Benachteiligung des Handwerks ist inakzeptabel

Im Appell an die heimischen Politiker heißt es weiter: Energiepreisdeckel und -bremsen sind teure Kompromisse, müssen dann aber allen energieintensiven Unternehmen – und damit auch energieintensiven Handwerksbetrieben – zugutekommen. "Eine Benachteiligung des Handwerks akzeptieren wir nicht", unterstreichen Jochen Renfordt und Hendrik Schmitt.