Herbst-Konjunkturumfrage 2023
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Herbst-Konjunkturumfrage Große Herausforderungen

Die anhaltende Belastung durch gestiegene Energiekosten, inflationsbedingte Kaufkraftverluste und erheblich erhöhte Finanzierungskosten hat für die Handwerksbetriebe in Südwestfalen eine schwierige Geschäftslage zur Folge – das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Herbst-Konjunkturumfrage, für die die Handwerkskammer Südwestfalen 700 Betriebe befragt hat. Eine große Verunsicherung, allein schon wegen der Weltlage, verstärkt die Herausforderungen, denen die Betriebe derzeit gegenüberstehen.

"Die Politik vermittelt nicht das Gefühl, dass man mit guten Rahmenbedingungen reagiert", erklärt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen Hendrik Schmitt. Sie bekomme es einfach nicht in den Griff. "Die Rahmenbedingungen müssen unbedingt an die geopolitischen Entwicklungen ausgerichtet werden", fordert er.

Was die Menschen sehen, sei eine Aktionspolitik, die der Frage nachgehe: Darf es noch ein wenig mehr sein? Die Diskussionen um Rabatte und Subventionen für den Erwerb von Wärmepumpen, Solaranlagen und Elektroautos spiegele dies wider und schüre die Unsicherheit bei den Kunden.

"Ludwig Erhard, als Vater des deutschen Wirtschaftswunders bekannt, war ein Verfechter der sozialen Marktwirtschaft. Er betonte die Bedeutung von Stabilität und vertrat die Ansicht, dass zu viel Einmischung in die Wirtschaft kontraproduktiv sein kann", so der Hauptgeschäftsführer. Daran könne sich die Politik heute ein Beispiel nehmen.

"Das sind denkbar schlechte Voraussetzungen für Investitionen, die eigentlich nötig wären. Besonders deutlich wird dies in der Baubranche, wo die Nachfrage aufgrund steigender Preise und Zinsen gerade sinkt", fügt Schmitt hinzu. Die Belastungen seien einfach zu hoch: Arbeitskosten (Steuern und Abgaben), Investitionskosten für Unternehmen und Kunden sowie die Preise für Rohstoffe.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es immer noch viele Betriebe, die von einer positiven Geschäftslage berichten. So bewertet knapp die Hälfte (53 Prozent) ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 33 Prozent als befriedigend und nur 14 Prozent melden eine schlechte Geschäftslage.

Auch in Bezug auf die Arbeitskräfte gelte es, nun die Weichen zu stellen: "Wir brauchen Fachkräfte. Wir haben erfolgreiche Betriebe, die Sicherheit haben wollen. Sie wollen wissen, wie es in den nächsten fünf Jahren weitergehen wird."

Den Konjunkturbericht zum Download gibt es  hier.