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HwK Südwestfalen

80 Prozent der Mitarbeiter sind "Eigengewächse"

Die Ausbildungsquote liegt immer über zehn Prozent. Diese Zahl spricht für sich. Kein Wunder, dass 80 Prozent der Mitarbeiter "Eigengewächse“ sind. Die "Chemie stimmt“ bei der Bauunternehmung Egon Behle.

"Wir bilden stark aus, sehen darin Kontinuität“, beschreibt Firmenchef Matthias Behle den eingeschlagenen Weg. Und für Nachwuchswerbung wird eine Menge getan. Das ist nur ein Grund, warum der Kirchhundemer Betrieb für den Ausbildungspreis der Handwerkskammer Südwestfalen nominiert wurde.

Was alles hinter der Strategie zur Nachwuchsgewinnung steckt, erfuhr der Geschäftsführer der HwK-Südwestfalen, Fabian Bräutigam, bei der Übergabe der Nominierungsurkunde. Begleitet wurde er von Rüdiger Schnüttgen, dem Leiter Ausbildungswesen bei der Arnsberger Kammer, und Esther Lepper-Hedrich von der Sparkasse Atttendorn Lennestadt Kirchhundem als Vertreterin der Sparkassen in Südwestfalen, die den Wettbewerb sponsern.

 

Über das Praktikum zum Ausbildungsplatz

70 Mitarbeiter, darunter zehn Auszubildende, beschäftigt der Betrieb zurzeit. "Gute Facharbeiter, die alle sattelfest in ihrem Beruf sitzen“, bescheinigt Behle seinem Team. Bislang seien alle Ausbildungsplätze besetzt worden, in der Regel drei pro Jahr. Dafür macht sich Ausbildungsbetreuer Dirk Droste stark: "Wir würden niemanden bekommen, wenn wir nicht selbst aktiv werden.“ Die Jugendlichen müssten ganz anders abgeholt werden als noch vor zehn bis 15 Jahren.

So setzt er auf die enge Zusammenarbeit mit den Schulen vor Ort und bietet überdurchschnittlich viele Praktikumsplätze an: Allein im Jahr 2017 lernten sieben Schüler während ihres Praktikums die Bauberufe kennen. Gelohnt hat sich auch der "Praktische Tag“ mit der Sekundarschule Hundem-Lenne: 42 Achtklässler erhielten an verschiedenen Stationen einen Einblick in das Handwerk. Die  Lehrer der umliegenden Schulen werden einmal im Jahr zu einem Info-Tag eingeladen.

Offen ist das traditionsreiche Unternehmen für lernschwache Jugendliche von Förderschulen. Ihnen die Tür für einen Einstieg in die Ausbildung zu öffnen, liegt dem Unternehmer sehr am Herzen: Sie bekommen die bestmögliche Unterstützung und Lernhilfen.

 

Paten haben offenes Ohr

Mit einer Maßnahme, die Auszubildende und Ausbilder in den Wintermonaten gleichermaßen begeistert, punktet Behle seit einem Jahr: Ein Altgeselle vertieft mit ihnen gemeinsam das Erlernte. Bereits von Anfang an werden die Azubis zudem von einem Paten begleitet, der sie schult, aber auch bei Problemen ein offenes Ohr hat. "Hier ist die Hemmschwelle einfach geringer als beim Vorgesetzten“, weiß der Firmenchef aus Erfahrung.

Ein Punkt, der für Ausbilder Droste unerlässlich ist, ist die Zusammenarbeit und der Kontakt mit den Eltern. Ohne dieses "Dreieck“ – Betrieb, Auszubildender und Elternhaus – geht es nicht.

Wer einmal zum Behle-Team gehört, der fühlt sich in die Gemeinschaft aufgenommen und erhält eine Zukunftsperspektive: In der Regel die Übernahme nach Bestehen der Prüfung, wenn die Voraussetzungen stimmen, und Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung.

Ob der Kirchhundemer Betrieb das Rennen um den Ausbildungspreis macht, wird erst am 14. September verraten. Beim "Treffpunkt Handwerk“, dem Jahresempfang der Handwerkskammer, im bbz Arnsberg werden die Sieger prämiert. Der Sieger in der Kategorie "Leistungen und Erfolge“ darf sich über eine Trophäe und ein Preisgeld in Höhe von 2.000 €, gestiftet von den Sparkassen Südwestfalens, freuen.