Südwestfalen Agentur GmbH
Die Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid mit einer Visualisierung des "Geht doch"-Trucks der Südwestfalen Agentur, die die Eröffnung der ersten Brückenhälfte mit einer Kampagne begleitet.

Wiedereröffnung der RahmedetalbrückeEin erstes Aufatmen

Die erste Hälfte der neuen A45-Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid wurde heute feierlich eröffnet – nach einer Bauzeit im Rekordtempo, der bundesweit als außergewöhnliche Ingenieurs-, Organisations- und Handwerksleistung gilt.

An der feierlichen Verkehrsfreigabe am 22. Dezember 2025 nahmen unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz, Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder, NRW-Ministerpräsident Henrik Wüst, die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur und NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer teil.

Nur rund vier Jahre nach der überraschenden Sperrung der maroden Rahmedetalbrücke steht jetzt der erste Teil eines modernen, leistungsfähigen Bauwerkes bereit, das Südwestfalen wieder durchgängig erreichbar macht. Für die Menschen und Unternehmen der Region bedeutet dies ein erstes Aufatmen nach einer langen, herausfordernden Zeit.

Der Neubau der Rahmedetalbrücke zählt zu den schnellsten und komplexesten Infrastrukturprojekten dieser Größenordnung in Deutschland. Planung, Abriss und Neubau wurden in ungewöhnlich kurzer Zeit umgesetzt – ein Ergebnis der engen Zusammenarbeit von Behörden, Ingenieurinnen und Ingenieuren, Bauunternehmen und politischen Entscheidungsträgern. Die Region wertet dieses Tempo als Beweis dafür, dass große Infrastrukturprojekte in Deutschland möglich sind, wenn Prozesse gut aufgesetzt und Entscheidungen konsequent getroffen werden.

Vier Jahre Einschränkungen: Belastung für Menschen, Unternehmen und ganze Wertschöpfungsketten

Die Sperrung der Autobahnbrücke bei Lüdenscheid im Jahr 2021 hatte für Südwestfalen gravierende Folgen. Eine einzige fehlende Brücke führte dazu, dass elementare Wege innerhalb der Region nicht mehr durchgängig befahrbar waren. Ortschaften wurden täglich von erheblichem Umleitungsverkehr belastet, für Pendlerinnen und Pendler verlängerten sich die Fahrzeiten teils drastisch, und viele Betriebe sahen sich mit massiven Einschränkungen konfrontiert.

„Die jahrelangen Umwege haben unsere Betriebe dreifach getroffen: Kunden erreichten unsere Handwerksbetriebe schlechter, die Handwerker kamen schwerer zu ihren Auftraggebern, und für unsere Arbeitnehmer wurden die Wegstrecken zur Belastung. Gleichzeitig machten die Herausforderung im Verkehr machte die Personalbindung und Fachkräftesicherung sehr viel schwieriger“, betont Hendrik Schmitt, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen.

Neustart für Mobilität und Zukunftsfähigkeit

Die Eröffnung der ersten Brückenhälfte der Rahmedetalbrücke sorgt für eine Entlastung für die gesamte Region – sei es für Unternehmen, Pendler oder Anwohner. Ein wichtiger Schritt – jetzt muss es aber weitergehen: „Nun brauchen wir drei Dinge: Die zügige Wiederherstellung der Umleitungsstrecken, eine vorausschauende Brückenprüfung und -sanierung, damit so etwas nicht wieder passiert, und die Etablierung schnellerer Genehmigungsprozesse als Standard – nicht als Ausnahme“, blickt Schmitt nach vorn. "Das Tempo bei der A45-Sanierung muss zum Normalfall werden!"

Gruppenbild von Politikern, Wirtschaftsvertretern und gesellschaftlichen Vertretern auf der neuen Rahmedetalbrücke.
HwK Südwestfalen
Eröffnung der Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid mit Bundeskanzler Friedrich Merz (l.).