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HwK Südwestfalen

Ausbildungspreis 2023Fördern und fordern mit einer ganzen Hand voll Leidenschaft

Vor 36 Jahren klein angefangen, beschäftigt der Betrieb "Enders – Heizung und Sanitär" mittlerweile um die 30 Mitarbeiter und hat fast zwei Dutzend Auszubildende erfolgreich in den Beruf geführt. Dieses Jahr ist das Familienunternehmen aus Olpe als "Ausbildungsbetrieb des südwestfälischen Handwerks" in der Kategorie "Ehrenpreis" nominiert. Was die Jury überzeugt hat? Das Rund-um-Paket aus ambitionierter Nachwuchssuche, Unterstützung während der Ausbildung und die Pflege bewährter Mitarbeiter.

 

Engagierte Nachwuchsgewinnung

"Wir bemühen uns, gute Leute, die sich bewährt haben, zu pflegen und zu behalten", beschreiben die beiden Betriebsinhaber Vater Thomas und Sohn Sebastian Enders ihre Mitarbeiterphilosophie. Dennoch ist ihnen auch das Anwerben und Ausbilden von guten Nachwuchskräften ein großes Anliegen, in das sie investieren und mit einer so starken Leidenschaft betreiben, dass nun die Nominierung im Rennen um den Ausbildungspreis 2023 fällig wurde.

So unterstützt das Unternehmen aus Olpe unter anderem den Handwerkstag im Kreis, um nur eine Maßnahme der Fachkräftesicherung zu nennen. Und auch zukünftig wünscht sich das Unternehmen, wieder stärker in der Berufsorientierung von Schülern aktiv zu sein. Ein Aspekt, den sie in Olpe vor Corona-Zeiten gerne und effektiv – unter anderem auf dem "Kemper-Tag" – vorangetrieben haben.

 

Förderung der Azubis on point

Haben sich die Azubis für einen Ausbildungsberuf bei "Enders – Heizung und Sanitär" entschieden, wird der Nachwuchs keinesfalls allein gelassen.

Um den Schulstoff nachzuarbeiten, gibt es unter anderem Nachhilfeunterricht. "Ein bis zwei Gesellen oder Meister helfen unseren Azubis in schulischen Dingen alle vier bis sechs Wochen. Meistens freitags arbeiten sie den ganzen Stoff von der Schule nochmal auf. Und das selbstorganisiert", erklärt Juniorchef Sebastian Enders.

On top existieren im Betrieb verschiedene Übungswände, an denen die Azubis Aufgaben ähnlich der Prüfung lösen können. So hat beispielsweise ein erfahrener Mitarbeiter eine hydraulische Übungswand gebaut, an der sich sämtliche heiztechnische Situationen simulieren lassen. Das Material, welches die jungen Nachwuchshandwerker zu Übungszwecken benötigen, stellt der Betrieb kostenfrei zur Verfügung.

Ein besonderes Unterstützungsangebot: Gleich zu Beginn ihrer Ausbildung erhält das erste Lehrjahr die Möglichkeit, an einer Art "Persönlichkeitsschulung" teilzunehmen. "Da geht es um das Auftreten beim Kunden. Die Azubis bekommen Selbstbewusstsein vermittelt. 'Wie führe ich Kundengespräche?' oder 'Was erwartet die Firma von mir?' sind Fragen, die ihre Antworten finden", erklärt Seniorchef Thomas Enders.

Zu guter Letzt wird den Azubis auch ein Fahrsicherheitstraining bezahlt, welches sie absolviert haben müssen, bevor sie einen der Firmenwagen fahren dürfen. Dass das Fahrsicherheitstraining mächtig Spaß machen kann und daher eine wahre Win-win-Situation sowohl für Azubi als auch Betrieb darstellt, ist selbsterklärend.

 

"Das Gesamtkonzept überzeugt"

Bringen die "Enders-Azubis" dann gute Noten nach Hause, zahlt sich dieses für sie aus – im wahrsten Sinne des Wortes. So hat der Betrieb vor ein paar Jahren eine sogenannte "Leistungszulage" eingeführt. "Wenn sie schulisch gut drauf sind und Gas geben, zahlen wir mehr", erklärt Sebastian Enders das Prinzip. Angefangen mit zusätzlichen 30 Euro im Monat können die Auszubildenden – abhängig vom erzielten Notendurchschnitt – bis zu 100 Euro monatlich mehr verdienen. "Auf das Jahr gerechnet ist das ein schöner Betrag für einen Urlaub", erläutert der Juniorchef.

Nebenbei darf – unabhängig von den erbrachten Leistungen – aber auch das Vergnügen im Betrieb nicht zu kurz kommen. So gehören regelmäßige Mitarbeiterfeste sowie Betriebsausflüge bei "Enders – Heizung und Sanitär" einfach dazu.

Die Kombination aus "fordern und fördern" scheint jedenfalls aufzugehen: In 30 Jahren Ausbildungszeit konnte der Betrieb 23 Auszubildende in zwei verschiedenen Ausbildungsberufen mit lediglich zwei Lösungen verzeichnen. Auch Prüfungsbeste bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk (ehemals "PLW – Profis leisten was") waren dabei. "Das spricht schon für sich", ehrt Rüdiger Schnüttgen, Referent für berufliche Bildung bei der Handwerkskammer Südwestfalen, die Erfolge.

Und die Tatsache, dass teilweise bereits die nächste Generation der eigenen Mitarbeiter gerne bei Enders anfängt, ist wohl der ehrlichste Beweis für ihr Standing als sehr guter Ausbildungsbetrieb!

 

Spannung bis zum Schluss

Das vielfältige Engagement bescherte dem Olper Betrieb nun eine Nominierung in der Kategorie "Ehrenpreis". Zur Urkundenverleihung besuchte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen, Fabian Bräutigam, gemeinsam mit Rüdiger Schnüttgen das Familienunternehmen. Ebenfalls in Olpe mit dabei waren Frank Clemens von der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd und Frau Tanja Kruppa-Middeke von der Signal Iduna Versicherung als Vertreterin des Sponsors der Kategorie "Ehrenpreis".

Als nominierter Betrieb darf sich "Enders – Heizung und Sanitär" bereits jetzt schon über 500 Euro, gestiftet von der IKK classic, freuen. Ob daraus 2.000 Euro, gestiftet von der Signal Iduna, werden, entscheidet sich auf der Preisverleihung am 20. Oktober. Denn erst dann wird das Geheimnis gelüftet, wer die Auszeichnung "Ausbildungsbetrieb 2023" mit nach Hause nehmen darf!