Happy Handwerk für Happy Things
Ein eigener wind- und wetterfester Verkaufsstand – Das war der Wunsch der Schüler der Ruth-Cohn-Schule in Arnsberg, die an dem Projekt "Schülerfirma" teilnehmen. Dass sie beim Bau dieses Standes jetzt auch Hilfe vom Profi bekommen und er noch beleuchtet ist, damit haben sie wohl nicht gerechnet. Doch die Teilnahme an dem von der Firma "Würth" und "Das Handwerk" ausgerichteten Wettbewerb "Mach was! Der Handwerkswettbewerb für Schulteams" macht’s möglich.
Gesehen, geplant, gehandelt
Die Anmeldung musste schnell gehen. "Ich hatte mittwochs den Post auf Instagram gesehen, Freitag war Abgabeschluss für das Konzept", berichtet Schulleiterin Claudia Brozio. Zusammen mit dem Lehrerkollegen und Handwerksmeister Rüdiger Beyme wurde fix ein genauer Plan erstellt. "In unserem Projekt "Schülerfirma" stellen die Schüler verschiedene Dinge, genannt "Happy Things", selber her. Zum Beispiel bedruckte Taschen, selbstgebaute Hunde- und Katzenhütten, Halsbänder (Happy Dogs), sie lernen alles über Bienen und das Herstellen von Honig (Happy Honey), Vogelhäuschen und Zubehör (Happy Birds) sowie Happy Cakes", schwärmt Brozio. Diese "Happy Things" werden zum Beispiel auf Weihnachtsmärkten in der Umgebung verkauft. Der Erlös geht zu 50 % in ein soziales Projekt (Kindergarten, Tiertafel) und zu 50 % werden in der Schule neue Dinge angeschafft. "Und um da aufzufallen, ist so ein Verkaufsstand einfach ideal."
Die grundsätzlichen Planungsschritte setzt Quereinsteiger Beyme mit den Schülern um. Er vermittelt ihnen auch die generellen handwerklichen Grundkenntnisse: "Eine technische Zeichnung zu lesen, kann man beispielsweise auch bestens in den Mathematikunterricht einbauen. Es ist uns wichtig, dass die Schüler merken, was sie schaffen können und sie lernen ihre Neigungen kennen, mit bestimmten Materialien wie Holz, Metall oder Elektronik umzugehen."
Gebro Herwig Haustechnik GmbH ist Handwerks-Partner
Als weiterer Partner im Boot konnte die Ruth-Cohn-Schule die Gebro Herwig Haustechnik GmbH gewinnen. Das Unternehmen steht der Schule nicht nur für die Arbeiten mit ihrem Fachwissen und Know-How zur Seite, sondern hat auch die Kosten für die gesamte Elektrifizierung des Projektes übernommen. "Es macht unheimlich Spaß die Schüler hier bei der Sache zu sehen. Sie gehen mit Begeisterung an das Projekt heran und sind stolz auf das, was sie geleistet haben", freut sich ein Mitarbeiter von Gebro mit.
Und die Schüler? Die sind wirklich voller Eifer dabei. "Ich baue zu Hause auch viel zusammen mit meinem Vater. Er ist aber handwerklich nicht so begabt und ich muss ihm helfen und meistens dann die Dinge auch fertig stellen, die er begonnen hat", verrät ein Projektteilnehmer. "Wir sind alle freiwillig beim Würth-Projekt dabei. Denn die Umsetzung findet nach dem Unterricht – in unserer Freizeit – statt."
Bei dem Erfolg des Handwerkswettbewerbs lässt sich eigentlich nur ein Fazit ziehen: Wieder bewerben! "Im Schulgarten haben wir eine baufällige Bank", schmunzelt Brozio, "und wir möchten einen Kräutergarten erstellen."