PolitikHwK-Vizepräsident Ulrich Hermann im Europaparlament
Mehr als 700 Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Europa kamen im Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Brüssel zusammen. Beim "7. Europäischen Parlament der Unternehmer" (EPdU) nahmen sie für einen Tag die Rolle von Europaabgeordneten ein. Unter ihnen war auch HwK-Vizepräsident Ulrich Hermann – hier in seiner Funktion als Geschäftsführer und Inhaber der Modellbau Hermann GmbH aus Siegen.
Das "Europäische Parlament der Unternehmen" findet alle zwei Jahre statt, wird vom europäischen Kammerdachverband Eurochambres organisiert und gilt als größte Veranstaltung dieser Art auf EU-Ebene. Die Zahl der Teilnehmenden aus jedem Mitgliedsstaat entspricht der Zahl der Europaabgeordneten des jeweiligen Landes – die deutsche Delegation war mit rund 90 Teilnehmern vertreten und damit die größte Gruppe. Ziel ist es, der europäischen Wirtschaft eine direkte Stimme zu geben. Die Unternehmerinnen und Unternehmer stimmten dabei über wirtschaftsrelevante Fragen ab, brachten ihre Erwartungen ein und diskutierten mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der EU-Institutionen.
Mut zur Veränderung
Die Lage ist ernst: Im globalen Standortwettbewerb gerät Europa zunehmend ins Hintertreffen. Hohe Energiepreise, überbordende Regulierung und Hemmnisse im Binnenmarkt lähmen die Wettbewerbsfähigkeit. "Die Politik muss endlich Mut zeigen", forderte daher auch Ulrich Hermann in Brüssel. Das Drehen an einzelnen Stellschrauben bringe nichts mehr. Jetzt gehe es darum, es richtig zu machen – auch wenn es heißt, Gesetze und Verordnungen abzuschaffen. Der gewonnene Freiraum der Unternehmen werde, so der HwK-Vizepräsident, zum Wohl der Gemeinschaft sinnvoll genutzt.
Dialog auf Augenhöhe
Neben der Möglichkeit, ihre Anliegen direkt zu formulieren, erhielten die Teilnehmenden auch Einblicke in die Komplexität europäischer Entscheidungsprozesse. Beide Seiten, Wirtschaft und Politik, profitieren vom direkten Austausch: Die Unternehmerinnen und Unternehmer konnten die Perspektive der europäischen Institutionen besser nachvollziehen und umgekehrt bekamen die Vertreterinnen und Vertreter der EU einen authentischen Eindruck davon, wo den Betrieben in Europa der Schuh drückt.