Ausbildungspreis_Preis 3+4
HwK Südwestfalen

Applaus für die Besten der Besten

50 Bewerbungen, zehn Nominierte, vier Gewinner – das ist der Ausbildungspreis 2018 in Zahlen. Es war der Abend der Ausbildungsbetriebe. In drei Kategorien wurden vier Sieger gekürt. Ein Hoch auf alle Nominierten, ihre Erfolge und ihr Engagement.



"Sich da zu entscheiden, tut regelrecht weh"

Alle Nominierten wurden im Vorfeld aufgesucht und bekamen die Nominierungsurkunde überreicht. Da kamen auch noch einige interessante Aspekte zum Vorschein. Manches sehen Ausbildungsbetriebe als selbstverständlich an, doch für die Juroren ist es besonders. Daher fiel die Auswahl der Besten der Jury in diesem Jahr besonders schwer. „Eigentlich hätten alle nominierten Betriebe die Auszeichnung verdient. Sich entscheiden zu müssen tut manchmal regelrecht weh“, berichtete Geschäftsführer Fabian Bräutigam, zuständig für die Bereiche Bildung und Recht.



"Ausbildung ist Zukunftssicherung"

Die Spannung steigt: Zum Greifen nah standen auf der Bühne vor 300 Gästen die Siegerskulpturen parat. Vor der Bekanntgabe holte WDR-Moderatorin Michaela Padberg Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann und Kammerpräsident Hesse zu einer kleinen Talkrunde auf die Bühne. Im Mittelpunkt stand natürlich die Ausbildungsleistung der Handwerksbetriebe. "Ausbildung ist Zukunftssicherung", machte Hesse unmissverständlich klar. "Das Handwerk bildet herausragend aus und bietet tolle Karrierechancen. Darauf können wir stolz sein." Laumann betonte den Wert einer zukunftsorientierten Ausbildung vor allem auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel: "Das Handwerk leistet mit seinem Engagement in der Ausbildung einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung der Wirtschaftskraft und Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Die Betriebe, die heute geehrt werden, zeigen in meinen Augen die exzellenten Chancen, die eine Duale Ausbildung bietet. Ausbildung ist modern. Ausbildung ist anspruchsvoll. Ausbildung bietet den Einstieg in Karrieren. Diese Botschaften müssen wir selbstbewusst nach außen tragen, wenn wir im Kampf um die besten Köpfe bestehen wollen. Gerade deshalb ist die heutige Veranstaltung so wichtig."



And the Ausbildungspreis goes to…

Der Moment auf den alle gewartet haben: In der Kategorie "Leistungen und Erfolg", gesponsert von den Sparkassen in Südwestfalen gewann Bestattungshaus Otto Henrik Giesler aus Kreuztal. "Den Ausbildungsberuf Bestattungsfachkraft gibt es erst seit 2004 und Otto Hendrik Giesler war maßgeblich daran beteiligt, den Wandel von der Tätigkeit hin zu einem eigenständigen Ausbildungsberuf in einem modernen Dienstleistungshandwerk zu gestalten. 12 Auszubildende in dieser  Zeit; vier davon wurden nach ihrer Ausbildung sogar Landessieger im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks. Außerdem ist Otto Henrik Giesler unter anderem ehrenamtlich Mitglied im Prüfungsausschuss und stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbandes Dortmund", sagte Burkhard Braach für die Sparkassen in Südwestfalen.



Ein Zeichen für erfolgreiche Inklusion

"Den Preis in der Kategorie 'Soziale Verantwortung & Gesellschaftliches Engagement' erhält der Friseursalon 'Simon-Teckhaus & Gerdes aus Iserlohn", lautete die Entscheidung in der zweiten Kategorie, in der das Preisgeld von den Volksbanken in Südwestfalen ausgestattet wurde. "Die Jury zeichnet den Betrieb vor allem wegen seines – an der Betriebsgröße gemessenen – weit überdurchschnittlichen Engagements im sozialen Bereich aus. So ermöglichen die zwei Inhaberinnen Alexandra Simon-Teckhaus und Pia Gerdes einer 36-jährigen zweifachen Mutter eine Ausbildung in Teilzeit. Zudem bilden sie derzeit einen jungen Mann aus, der extrem hör- und sprachbehindert ist und nur durch ein Cochlea-Implantat akustische Reize wahrnehmen kann. Sie setzen damit ein deutliches Zeichen für erfolgreiche Inklusion und das in einem kommunikativen Beruf mit ständigen Kontakt zum Kunden."

Den "Ehrenpreis", den die Signal Iduna sponserte, erhielt die Elektro Föster GmbH aus Bad Fredeburg. Signal Iduna Gebietsdirektor Robert Schäfer: "Dass auch alte Hasen oft frische Ideen haben und ihr Engagement ständig weiterentwickeln und ausweiten, belegt der nächste Sieger im Wettbewerb. Die Jury würdigt mit ihrer Entscheidung einen Betrieb, aus dem schon viele Nachwuchskräfte hervorgegangen sind. Ausgetretene Wege zu verlassen und mit kreativen Ansätzen jungen Menschen auf dem Weg zu ersten beruflichen Erfolgen zur Seite zu stehen, hat sich also auch für das Unternehmen als richtig erwiesen. Der erste Schritt dorthin ist die Nachwuchswerbung, das Wecken von Begeisterung für einen Beruf." Mit der Elektro Föster GmbH siegte erstmals ein Betrieb, der bereits zum zweiten Mal nominiert worden war.



Überraschung: Sieger Nummer vier

Schließlich folgte noch eine besondere Überraschung: Preis Nummer vier. "Der 'Dietmar-Behrens-Preis' geht 2018 als Sonderpreis der Jury an die Goldbäckerei Grote aus Langenholthausen. Im Schnitt verzeichnet das Unternehmen pro Jahr 15 Azubis. Die Nachwuchswerbung setzt auf Kooperationen mit Kindergärten und Schulen. Die Integration von Geflüchteten wird tagtäglich gelebt. Immer wieder engagiert sich der Betrieb in sozialen Projekten, die er teils gemeinsam mit dem Kolpingwerk durchführt. Ein Highlight war sicher die Errichtung von inzwischen zwei Bäckereien in Uganda, die von Einheimischen erfolgreich betrieben werden", verriet Meinolf Niemand, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Die Auszeichnung ist in gleicher Höhe wie die der anderen Kategorien aus dem Legat von Dietmar Behrens ausgestattet.

Alle Gewinner und Nominierte ließen sich im Anschluss gebührend feiern. So startet das Handwerk zuversichtlich in ein neues, spannendes und ausbildungsreiches Jahr.

Ausbildungspreis 2018