BBA 2019
HWK Südwestfalen

Ausbildungszahlen auf Expansionskurs

Die Zahlen sprechen für sich: Auf der Sitzung des Berufsbildungsausschusses der Handwerkskammer Südwestfalen gab es für die Mitglieder wieder positive Neuigkeiten rund um die Neuabschlüsse. Seit 2017 steigen die Gesamtzahlen. Da waren es noch 3,7%, 2018 kletterten die Werte noch einmal auf 5,6%. Absolut macht das 1968 Neuabschlüsse in  Südwestfalen.

 

"Anstrengungen tragen Früchte"

"Wir freuen uns, dass die gesteigerten Anstrengungen des Handwerks, u.a. durch das Team Fachkräftesicherung der Handwerkskammer endlich Früchte tragen", fasst Fabian Bräutigam, Geschäftsführer Berufsbildung und Recht der Handwerkskammer zusammen. "Mit nun acht Mitarbeitern, die sich um alle relevanten Fachkräftethemen wie Studienabbrecher, Förderbedarfe, Inklusion, Flüchtlinge oder schlicht Ausbildungsvermittlung befassen, bieten wir unseren Mitgliedern einen Rundum-Service zum Thema Ausbildung und Fachkräfte an."

Rüdiger Schnüttgen, Leitung Ausbildungswesen, machte in seinen Ausführungen deutlich, dass es eine leichte Verbesserung im Bau- und Ausbaugewerbe gibt. Jedoch sei es für das Elektro- und Metallgewerbe sowie Lebensmittelhandwerk nach wie vor sehr schwierig, geeigneten Nachwuchs zu finden. Einen deutlichen Rückgang um 9,4 % verzeichnete die Gruppe der Holzgewerbe.

 

Auch Studienabbrecher gehen den Weg ins Handwerk

Innerhalb des Kammerbezirks sind die Entwicklungen sehr unterschiedlich. Spitzenreiter bei den Neuabschlüssen ist in diesem Jahr der Kreis Olpe mit 15, 8 %, gefolgt vom Märkischen Kreis mit 7,5 % und dem Hochsauerlandkreis mit 5,5 %. Lediglich im Kreis Siegen-Wittgenstein ist ein leichter Rückgang um 2,6 % zu verzeichnen.

Bei den Neuabschlüssen ist ebenfalls ein leichter Trend von Auszubildenden mit Hochschulreife zu erkennen. Auch die Gruppe der Studienabbrecher hat erkannt, dass der Weg ins Handwerk eine gute Alternative sein kann. "Hier wird die Kammer auch zukünftig junge Leute mit unterschiedlichen Projekten ermuntern, den Kopf nicht in den Sand zu stecken", macht Schnüttgen klar.

 

Noch 350 Stellen für 2019 frei

Der deutliche Anstieg bei den Neuabschlüssen von Verträgen ohne Schulabschluss ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Geflüchteten, die nun eine Ausbildung beginnen, stark gestiegen ist. Besonders viele der geflüchteten jungen Menschen entscheiden sich für einen Handwerksberuf. So hat sich der Anteil der ausländischen Auszubildenden in den Jahren 2016 (4,98 %) bis zum Jahr 2018 (10,75 %) verdoppelt. Besonders viele junge Menschen stammen aus Afghanistan, Nigeria, Indonesien oder Syrien. Einen nur leichten Rückgang von 13,4 % auf 12,6 % konnte die Kammer bei der Lösungsquote im zurückliegenden Jahr verzeichnen.

Trotz der positiven Entwicklungen im zurückliegenden Jahr sind jedoch immer noch etliche Handwerksbetriebe auf der Suche nach Auszubildenden. Zum Ausbildungsjahr 2019 sind zurzeit noch rund 350 freie Ausbildungsstellen in der Lehrstellenbörse der Kammer unbesetzt.