Boris Golz
Talkrunde beim Festakt zu 125 Jahren Handwerkskammer Südwestfalen: (v. l.) ZDH-Präsident Jörg Dittrich, Handwerkskammerpräsident Jochen Renfordt, Bundeskanzler Friedrich Merz und HwK-Vizepräsident Michael Neuhaus.

FeierstundeDaumen hoch für das Handwerk

Vor 125 Jahren – am 25. April 1900 – wurde im Alten Rathaus Arnsberg die Handwerkskammer (HwK) zu Arnsberg (heutige HwK Südwestfalen) gegründet. In einer Zeit, in der die Welt große Umbrüche erlebte, legten die Handwerkerinnen und Handwerker der Region damit den Grundstein für eine starke Interessenvertretung.

Festakt in der Konzerthalle Olsberg

In der Konzerthalle Olsberg feierte die Kammer mit rund 640 Gästen aus Handwerk, Politik und Wirtschaft jetzt dieses Jubiläum. Als Ehrengast unterstrich Bundeskanzler Merz: "Südwestfalen gehört auch deshalb zu den schönsten, wirtschaftsstärksten und lebenswertesten Regionen der ganzen Bundesrepublik, weil sie eine der handwerksstärksten ist – dazu möchte ich Ihnen ganz herzlich gratulieren."

Weiter betonte der Bundeskanzler, dass eine duale Ausbildung in Deutschland keine Ausbildung zweiter Klasse sei – ganz im Gegenteil. "Die Ausbildung in einem Handwerksbetrieb ist für viele junge Menschen in Deutschland besser als der Irrweg einer akademischen Ausbildung, auf dem sie scheitern." Das haben ihm seine mehrfachen Besuche des Berufsbildungszentrums Arnsberg gezeigt.

Auch Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), hob die besondere Rolle des Handwerks in der Gesellschaft hervor. Ihm laufe jedes Mal ein Schauer über den Rücken, wenn er daran denke, was die Handwerkskammern für einen Wert haben. "Das Handwerk verwaltet sich selbst, das ist die höchste Form der Demokratie", betonte Dittrich.

Im Anschluss an seine Rede überreichte Dittrich dem Handwerkskammerpräsident Jochen Renfordt die goldene Ehrennadel des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, die höchste Auszeichnung, die das Handwerk in Deutschland zu vergeben hat.

Renfordt forderte für die Zukunft: "Was es im Handwerk braucht, ist mehr Power bei der Digitalisierung, frische junge Köpfe und weniger Bürokratie."

Talkrunde über die Zukunft des Handwerks

In einer Talkrunde diskutierten Bundeskanzler Friedrich Merz, ZDH-Präsident Jörg Dittrich, HwK-Präsident Jochen Renfordt und HwK-Vizepräsident Michael Neuhaus über die Zukunft des Handwerks und der Handwerkskammer.

Silbermeisterinnen und Silbermeister geehrt

Einer der vielen Höhepunkte des Abends war die Ehrung von rund 140 Silbermeisterinnen und Silbermeistern, die vor 25 Jahren ihre Meisterprüfung abgelegt haben. Gemeinsam mit Bundeskanzler Merz überreichte Handwerkskammerpräsident Renfordt die Urkunden. Mit ihrer langjährigen Berufserfahrung und ihrem Einsatz stehen die Silbermeisterinnen und Silbermeister beispielhaft für das, was das Handwerk ausmacht: Fachkompetenz, Verlässlichkeit und Innovationskraft.

Musik, Magie und ein Daumen hoch für das Handwerk

Für Unterhaltung sorgten die Sängerin Luisa Feldmann sowie der Magier und Hirnakrobat Dr. Harry Keaton.

HwK-Hauptgeschäftsführer Hendrik Schmitt überreichte Bundeskanzler Merz ein ganz besonderes Geschenk: eine vom Schmallenberger Kunstschmied Hubertus Dünnebacke aus Glas und Bronze gefertigte "Daumen hoch für das Handwerk"-Skulptur. Ein echtes Unikat, dass die besonderen Fertigkeiten des Handwerks auf künstlerische Weise in Szene setzt.