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Handwerkskammer Südwestfalen

Nachhaltigkeit 360°Die W+S Winkler GmbH aus Iserlohn setzt auf nachhaltiges Handeln

Für viele Betriebe im Kammerbezirk der Handwerkskammer (HwK) Südwestfalen gehört nachhaltiges Handeln schon längst zum Arbeitsalltag. So auch für die W+S Winkler GmbH aus Iserlohn. Der Dienstleister für professionelle Gebäudereinigung betreut bereits seit 1996 verschiedene Gemeinden, Städte und Industrieunternehmen nicht nur im Märkischen Kreis, sondern auch über die Landesgrenzen Nordrhein-Westfalens hinaus bis nach Hessen. Teil der Firmenphilosophie ist es, in regelmäßigen Abständen Zertifizierungen einzuholen und sich darüber hinaus immer wieder mit der Optimierung der Arbeitsabläufe zu befassen. Die HwK-Nachhaltigkeitsberater Christine Kluge und Andreas Pater haben daher gemeinsam mit Verena Deichmüller, Prokuristin der W+S Winkler GmbH, nun den Check "Nachhaltigkeit 360°" durchgeführt.



Familienbetrieb fühlt sich der nächsten Generation verpflichtet

"Nachhaltigkeit ist für uns im Betrieb schon seit vielen Jahren ein Thema", sagt die studierte Betriebswirtin und stellvertretende Vorsitzende der Junioren des Handwerks Südwestfalen Verena Deichmüller zu Beginn des Checks. Intensiver beschäftige man sich aber bereits seit sicherlich zehn bis 15 Jahren damit. So ganz genau beziffern lasse es sich jedoch nicht, da man zu der Zeit gemeinhin noch nicht die Begrifflichkeit der Nachhaltigkeit nach heutigen Maßstäben benutzt hat. Viel wichtiger ist für Deichmüller daher der Gedanke, der dahintersteht: "Als Familienbetrieb fühlen wir uns schon immer auch den nächsten Generationen verpflichtet." Dazu gehören sowohl ökologische, soziale als auch letztendlich ökonomische Gesichtspunkte. Man wolle eben nicht nur einen positiven Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten, sondern darüber hinaus auch das soziale Miteinander fördern, beschreibt Deichmüller, die seit Mitte 2019 bei W+S Winker beschäftigt ist, das Anliegen. Passt alles, dann komme es dem Betrieb letztendlich auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu Gute. Wenn man dieses Handeln heute unter dem Begriff der Nachhaltigkeit zusammenfasse und dies sogar mithilfe eines speziell entwickelten Checks bezifferbar werde, sei dies umso besser.



"Sustainable Development Goals" sind Grundlage für den Check

Doch was steckt genau dahinter? Grundlage für den kostenfreien Check "Nachhaltigkeit 360°" sind die von den Vereinten Nationen festgelegten und von der Bundesregierung für Deutschland angepassten 17 "Sustainable Development Goals" (SDGs), also die Ziele für nachhaltige Entwicklung. Fördern Sie gesunde Ernährung in der Belegschaft? Wie werden Ihre Mitarbeitenden vor Gefahrstoffen geschützt? Nutzen Sie Wassersparmaßnahmen in Betrieb und Baustelle? Mit Hilfe von insgesamt 122 Fragen, aufgeteilt in 17 Rubriken, haben die HwK-Nachhaltigkeitsberater Christine Kluge und Andreas Pater den Ist-Zustand in Sachen Nachhaltigkeit des Iserlohner Gebäudereinigers festgestellt. "Geballt in rund drei Stunden sind wir die Fragen gemeinsam durchgegangen. Hätte ich mich alleine damit beschäftigen müssen, hätte es viel mehr Zeit in Anspruch genommen", beschreibt Verena Deichmüller einen für sie wesentlichen Vorteil des Checks.

Im Verlauf des Gesprächs sei ihr immer wieder aufgefallen, dass der Betrieb in vielen Punkten bereits ganz gut aufgestellt ist. So gibt es im Fuhrpark bereits heute schon erste Elektrofahrzeuge, weitere sollen folgen, ebenso wie eine zweite Wallbox. Reparieren statt wegwerfen hat im Betrieb Tradition, so ist ein Mitarbeiter ständig mit der Instandsetzung von Arbeitsgeräten beschäftigt. Chemische Reinigungsmittel ersetze man, soweit dies möglich ist, durch ökologisch unbedenkliche Produkte. Plastikmüll vermeide man durch den Einsatz von Hochkonzentraten mit Dosierhilfen, die vor Ort, je nach Verschmutzungsgrad, zusammengestellt werden. Aber auch der innerbetriebliche Zusammenhalt der Belegschaft komme durch regelmäßige gemeinsame Unternehmungen nicht zu kurz.

"Bei anderen Punkten gibt es natürlich noch Potenzial nach oben, bzw. haben wir bisher noch nicht bewusst betrachtet. Von Seiten der Handwerkskammer wurde mir hier aber bereits signalisiert, dass man gerne beratend zur Seite stehe." Ein konkretes Beispiel ist der Wunsch, eine Photovoltaikanlage auf den bisher ungenutzten Hallendächern einzurichten. Hier habe es jedoch bisher immer wieder Bedenken bezüglich der maximalen Dachlast gegeben. "Wie sich nun beim Check herausgestellt hat, eventuell völlig unbegründet, da sich auch auf diesem Gebiet in den letzten Jahren viel getan hat", merkt Deichmüller erfreut an.



Schon vier Betriebe haben den Check "Nachhaltigkeit 360°" gemacht

Die HwK-Nachhaltigkeitsberater haben bisher schon bei mehreren anderen Betrieben den kostenfreien Check "Nachhaltigkeit 360°" durchgeführt – unter anderem bei einem Tischler, einem Bäcker und bei einer Bauunternehmung. "Die Größe des Betriebs spielt keine Rolle. Der Tischler, bei dem wir waren, hat beispielsweise neun und W+S Winkler hingegen über 1.000 Mitarbeiter", erklärt Andreas Pater. Der Check und die anschließende Auswertung als übersichtlicher Onepager zeigen dem Betrieb sehr gut, wo er aktuell steht und welche Bereiche noch ausbaufähig sind. "Gerne stehen wir unseren Handwerksbetrieben natürlich auch hier mit Rat und Tat zur Seite. Sowohl der Check als auch die Beratungsleistungen sind für unsere Mitgliedsbetriebe selbstverständlich kostenfrei", betont Christine Kluge.

Am Ende des Checks erhielt Verena Deichmüller stellvertretend für die W+S Winkler GmbH eine Teilnahmeurkunde überreicht, mit der das Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit sowohl gegenüber ihren Kunden als auch gegenüber den aktuellen und möglicherweise auch zukünftigen Mitarbeitern nachgewiesen werden kann. Zudem wird eine Bewertung der Nachhaltigkeitsperformance durch die Berater der Kammer für das Unternehmen erstellt und die gemeinsam festgelegten Optimierungsmaßnahmen festgehalten. "Die Urkunde passt prima neben den im letzten Jahr an unseren Geschäftsführer Erich Schneidersmann verliehenen Silbernen Meisterbrief", freute sich Verena Deichmüller zum Abschluss des Gesprächs.

Mehr Informationen sowie Anprechpartner finden Sie hier:  Nachhaltigkeit im Betrieb - Handwerkskammer Südwestfalen