
"Wir werben mit unseren Positionen zur Kommunalwahl bei allen Verantwortlichen dafür, wirtschaftspolitische Entscheidungen im Interesse der Betriebe und des Handwerks zu fällen", unterstreicht Uta Neumeister, Leiterin Standortpolitik bei der Handwerkskammer Südwestfalen.
PolitikForderungen des Handwerks zur Kommunalwahl 2025
Südwestfalen gemeinsam stärken.
"Wir wollen zeigen, wie man Südwestfalen wirtschaftlich und sozial nach vorne bringen kann", sagt Uta Neumeister, die bei der Handwerkskammer (HwK) Südwestfalen für Standortpolitik verantwortlich ist. Dafür braucht es konkrete Maßnahmen. Die Kammer hat daher ein umfassendes Forderungspaket zur Kommunalwahl am 14. September geschnürt und in der Vollversammlung beschlossen.
Langwierige Genehmigungsverfahren und undurchsichtige Abläufe sind immer noch die Punkte, die viele Betriebe ausbremsen. Gefordert werden daher schnellere Entscheidungen, proaktive Lösungen und schlankere Prozesse. "Es muss endlich zu einem echten Bürokratieabbau kommen", so Neumeister.
Ein konkreter Vorschlag ist die sogenannte Genehmigungsfiktion. Wenn Behörden nicht fristgerecht entscheiden, gilt ein Antrag unter bestimmten Voraussetzungen als genehmigt.
Raum zum Leben und Arbeiten schaffen
Gute Rahmenbedingungen enden nicht am Betriebshof. Wer Fachkräfte für die Region gewinnen und auch halten möchte, muss ihnen ein Umfeld bieten, in dem man gerne lebt. Das Handwerk fordert daher: ausreichend bezahlbaren Wohnraum schaffen, moderne Schulen, ausreichend Kita-Plätze, Angebote für Sport und Kultur und eine gute medizinische Versorgung.
"Es geht darum, dass Fachkräfte nicht nur eine Arbeit, sondern ein Zuhause finden sollen. Ein Zuhause in Arbeitsnähe", so Neumeister. Nur so bleibt Südwestfalen attraktiv für Fach- und Führungskräfte.
Nahverkehr und digitale Infrastruktur verbessern
"Südwestfalen ist ein ländlich geprägter Raum. Wir dürfen daher die Mitarbeiter ohne Auto nicht vergessen – unsere Azubis zum Beispiel", sagt Neumeister. "Daher muss der Nahverkehr bedarfsgerecht ausgebaut und insgesamt besser vernetzt werden. Ohne lästige Lücken im Fahrplan."
In der öffentliche Auftragsvergabe fordert das Handwerk effiziente Verfahren. Digitale Prozesse und standardisierte Vorlagen. Ebenso sollen die Kommunen gesetzliche Ermessungsspielräume zum Wohl der Betriebe, ihrer Beschäftigten und der Kunden nutzen. Gleichzeitig braucht es mehr Kontrolle zur Verfolgung unerlaubter Handwerksausübung.
Berufliche Bildung neu denken
"Ein zentraler Punkt ist die berufliche Bildung, also die Ausbildung der nächsten Generation. Hier gibt es Verbesserungsbedarf. Die Berufsschulen sind für einige Gewerke häufig weit entfernt. Die Folge sind im ländlich geprägten Südwestfalen lange Arbeitswege", so Uta Neumeister. Die Handwerkskammer schlägt daher neue Konzepte vor: "Man könnte bestimmte allgemeinbildende Fächer regional anbieten oder ergänzend Online-Unterricht durchführen. Das spart Fahrtzeit und erhöht die Attraktivität der Ausbildung im Handwerk in Südwestfalen."
Gleichzeitig müsse die berufliche Orientierung schon in den allgemeinbildenden Schulen beginnen – zum Beispiel durch Kooperationen mit lokalen Unternehmen und den Aufbau von Netzwerken zwischen Schulen, Betrieben und Kammer.
Die Botschaft des Forderungspakets ist eindeutig: Einzelmaßnahmen wie bisher reichen nicht mehr aus. "Eine wirtschaftsfreundliche Verwaltung, gute Infrastruktur, lebenswerte Bedingungen und eine zukunftsorientierte Bildungspolitik. Alles muss zusammenpassen", so Neumeister. Nur so bleibt Südwestfalen auch weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort.
Das vollständige Forderungspapier des südwestfälischen Handwerks zur Kommunalwahl 2025 können Sie hier herunterladen: