
PolitikHandwerk als Partner
Vertreter der Handwerkskammer (HwK) Südwestfalen haben sich im Olper Rathaus mit Bürgermeister Peter Weber und der Verwaltungsspitze zu einem intensiven Austausch getroffen. HwK-Vizepräsident Ulrich Hermann und Uta Neumeister, Leiterin der HwK-Standortpolitik, stellten die Forderungen des Handwerks an die Kommunen vor, die die Vollversammlung der HwK Südwestfalen im Frühjahr beschlossen hatte.
An dem Gespräch nahmen neben dem Bürgermeister Weber auch Thomas Bär, Erster Beigeordneter der Kreisstadt Olpe, Torsten Kaufmann, Leiter Amt für Finanzen und Steuern und Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Olpe mbH, sowie Arne Bubenheim, Leiter des städtischen Bauordnungs- und Planungsamts, teil. Im Mittelpunkt standen die Themen Wirtschaftsfreundlichkeit der Verwaltung, Flächenentwicklung, Wohnraum, Mobilität und Entlastung durch Bürokratieabbau.
Rahmenbedingungen für Unternehmen verbessern
Einigkeit bestand darüber, dass Entbürokratisierung und Digitalisierung entscheidende Voraussetzungen für mehr Effizienz und wirtschaftsfreundliche Prozesse sind. Die Stadt Olpe verwies auf ihre bereits bestehenden digitalen Dienstleistungen (digitale Auskunft aus dem Gewerberegister, Gewerbean-, -um und -abmeldung), machte aber zugleich deutlich, dass gesetzliche Vorgaben häufig enge Grenzen setzen.
Flächen für Handwerk und Wirtschaft sichern
Ulrich Hermann betonte die Notwendigkeit ausreichender Gewerbeflächen, um Wachstum und nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Die Stadt Olpe berichtete über laufende Projekte, darunter die Entwicklung des ehemaligen Thyssen-Krupp-Grundstücks sowie die interkommunale Zusammenarbeit von Olpe und Drolshagen im Gewerbepark "Hüppcherhammer". Diskutiert wurde zudem das Konzept sogenannter "Handwerkerhäuser" (ähnlich einem Ärztehaus) mit gemeinsam genutzter Infrastruktur wie Funktionsräumen, Maschinen oder Büroflächen.
Wohnraum und Mobilität im Blick
Neben Gewerbeflächen sprach man ebenfalls auch über die Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum. Die Stadt Olpe treibt dazu verschiedene Projekte voran. Ebenso wird der öffentliche Personennahverkehr gemeinsam mit den zuständigen Verkehrsunternehmen (ZWS und NWL) weiterentwickelt, um Beschäftigten und Kunden bessere Anbindungen zu bieten.
Kooperation bei Planung und Beratung
Die Stadt und die Handwerkskammer vereinbarten, den Austausch auf Fachebene zu verstärken – insbesondere bei Bauleitplanungen und Beratungsfragen. Ziel ist es, Unternehmen bestmöglich bei komplexen Anforderungen zu unterstützen.
Handwerk als starker Partner
Zum Abschluss machten HwK-Vizepräsident Ulrich Hermann und Uta Neumeister deutlich, dass Handwerk weit mehr ist als reine Wirtschaftskraft. Es steht für Versorgung, Ausbildung, Klimaschutz, soziales Engagement und kulturelles Leben in der Region. Die HwK Südwestfalen bot an, ihr Wissen in politische und planerische Prozesse aktiv einzubringen.
"Beteiligen Sie das Handwerk, nutzen Sie die Stimmen der Unternehmen und ihrer Verbände. Wo immer unser Sachverstand eine Rolle spielen kann, bieten wir, so weit wie möglich, Unterstützung. Denn: Es muss mutige Änderungen geben, jetzt und sofort, auch an der Basis", so Hermann.