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HwK Südwestfalen

GlückwunschIhr Herz schlägt für das Handwerk

Liebe zum Handwerk, Leidenschaft für den Beruf und Können auf hohem Niveau: Diese Kombination führt zum Erfolg ganz oben in der ersten Liga. Glanzvoll schnitten die Nachwuchshandwerkerinnen und -handwerker aus Südwestfalen beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks ab. Vier von ihnen setzten sich bundesweit an die Spitze. Drei Bundessieger und ein "Vizemeister" dürfen sich zu den Toptalenten Deutschlands zählen.

Zu dieser Leistung gratulierten Kammerpräsident Jochen Renfordt und HwK-Geschäftsführer Fabian Bräutigam. Mit Urkunden im Gepäck ging es in die "Schmieden des Erfolgs", die Ausbildungsbetriebe. Sie haben ihren talentierten Nachwuchs direkt übernommen – kein Wunder bei diesen Ergebnissen. Preisträgern und Unternehmen dankte Renfordt für ihr besonderes Engagement in der Ausbildung und betonte: "Wer richtig anpackt, ist erfolgreich und schafft was."



Mit der Stoppuhr im Nacken

Genau das hat Julian Voß bewiesen, der bei der Franz Trippe GmbH, Straßen-, Tief- und Landschaftsbau, in Schmallenberg ausgebildet wurde. Der Land- und Baumaschinenmechatroniker schnitt als zweiter Bundessieger hervorragend ab. Dabei hatten es die Wettbewerbe auf Landes- und Bundesebene durchaus in sich, zumal im Hintergrund die Stoppuhr tickte. Schaltpläne, Datenbus, Fahrwerksvermessung, Elektrik und Hydraulik sowie Fehlersuche sind nur einige Schlagworte aus dem Anforderungskatalog.

Gut vorbereitet durch Ausbildungsleiter Franz-Josef Willmes meisterte der 22-Jährige die Herausforderungen. Apropros Meister: Diesen Titel hat Julian Voß fest im Blick. Läuft alles nach Plan, geht es im März 2024 zur Meisterschule nach Schweinfurt. Seine berufliche Zukunft sieht er in der Werkstattleitung oder Projektplanung. Gute Platzierungen beim PLW unterstreichen seit Jahren die Ausbildungsleistung im Unternehmen. Darauf ist Firmenchef Stefan Trippe stolz. Zehn Azubis werden zurzeit auf den Beruf des Straßenbauers vorbereitet, insgesamt zählt das Unternehmen, das im vergangenen Jahr das hundertjährige Jubiläum feiern konnte, 100 Mitarbeiter.



"Dorfblüte" zum Leuchten gebracht

Eigentlich sollte es Husum werden, dann aber ist Rebecca Reinecke dank einer spontanen Bewerbung in Winterberg gelandet. Glück für sie und den Betrieb Peis Media Werbetechnik. Die Schilder- und Lichtreklameherstellerin überzeugte mit ihrem Gesellenprüfungsstück und setzte sich als erste Bundessiegerin an die Spitze ihres Handwerks. Der Leuchtkasten zum Thema "Dorfblüte" vereint Können und Kreativität gleichermaßen, Bau- und Gestaltung, Montage und Elektrik sowie verschiedene Gestaltungstechniken machen das perfekte Gesamtbild aus.

Wie werden die nächsten Jahre aussehen? Da gibt es für die junge Frau aus Olsberg zwei Optionen: Meisterschule oder ins Ausland gehen. Bei einem längeren Aufenthalt am anderen Ende der Welt hat Reinecke schon einmal wertvolle Erfahrungen gesammelt. Marcel Peis hofft daher, "dass wir sie noch lange halten können."



"Mach das, du hast nichts zu verlieren"

"Für mich war es wichtig, die Prüfung zu bestehen." Wer diese Worte von Bleonita Sejdiu heute hört, der weiß, warum das allein schon ein Meilenstein ist. Als sie vor drei Jahren aus dem Kosovo kam, sprach sie kein Deutsch. Ihre Eltern hatten den Ausbildungsplatz in der Bäckerei Runte in Marsberg für sie gefunden. Daraus entwickelte sich ihre persönliche Erfolgsgeschichte. Heute ist Bleonita Sejdiu die beste Bäckereifachverkäuferin Deutschlands. Das hat sie Bäckermeister Roman Gerlach und ihrer Familie zu verdanken, die die junge Frau motivierten, am PLW teilzunehmen: "Mach das, du hast nichts zu verlieren." Umso mehr hat Sejdiu jetzt gewonnen, nicht nur im Handwerk, sondern auch für sich selbst.

Dieser Erfolg ist Ansporn und Motivation zugleich, die Zukunft klar im Blick zu haben: Gerlach, der vor 20 Jahren die Bäckerei Runte übernommen hat, eröffnet der Bundessiegerin die Möglichkeit, eine Filiale in Marsberg zu übernehmen. Mit der Qualifizierung zur Verkaufsleiterin wird Bleonita Sejdiu dafür beste Voraussetzungen schaffen. Schließlich möchte sie in ihrer neuen Heimat einmal das weitergeben, was sie gelernt hat und selbst ausbilden.

Der Weg zum vierten Bundessieger wäre bei dieser Glückwunschreise zu weit gewesen: Konditor Leonard Will absolviert zurzeit ein Praktikum in der Patisserie eines Hotels in der Schweiz. Die Grundlagen seines Erfolgs lernte er in der Konditorei Spetsmann in Iserlohn. Aus der Ferne herzliche Glückwünsche zu dieser Spitzenleistung.  

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