01_Tag der Unternehmensführung_news
HwK Südwestfalen

Der Weg zu mehr MitarbeiterbegeisterungIm "Begeisterungsland" mutig über den Tellerrand blicken

Der Name ist Programm: Wenn Ralf R. Strupat und Jennifer Zacher-Handke zu ihrer Reise ins "Begeisterungsland" starten, dann springt der Funke direkt über. Das Ziel der Reise: Mitarbeiterbegeisterung – ehrlich und authentisch. Die Reiseteilnehmer: Handwerkerinnen und Handwerker, die sich beim Tag der Unternehmensführung – veranstaltet von der Handwerkskammer Südwestfalen – Inspirationen holten, um Fachkräfte und Auszubildende für sich zu begeistern.

Welche unterschiedlichen Wege es gibt, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu begeistern, machte Zacher-Handke an vielen Beispielen deutlich. Ganz gleich, ob On- oder Offline-Aktivitäten – Voraussetzung ist die Strahlkraft des Unternehmens. Die muss man sich erarbeiten, indem man sich und seinen Betrieb reflektiert.

Im nächsten Schritt ist es notwendig, Antworten auf diese Fragen zu geben: Warum sollen Bewerber ausgerechnet in Ihr Unternehmen kommen? Was motiviert? Wann ist Arbeit sinnstiftend? Was bieten wir Ihnen? "Blicken Sie über den Tellerrand, seien sie mutig, sehen Sie, was die Menschen interessiert", forderte Zacher-Handke. Unabdingbar dabei: Nicht in Problemen, sondern in Lösungen zu denken.

Das alles sollte nicht nur in der Chefetage oder in der Personalabteilung stattfinden: "Lassen Sie Ihr Team als Botschafter sprechen." Wer die Mitarbeiter mit auf die Reise nehme, wecke in ihnen das Blut der Begeisterung mit dem Effekt, dass sie dem Unternehmen treu bleiben.



Der Blick in den Spiegel

Er spricht Klartext, ungeschönt, mitreißend und wach rüttelnd: Ralf R. Strupat, deutschlandweit bekannter Keynote-Speaker, hielt den Gästen unverblümt den Spiegel vor. Geradezu spürbar war es, wie sich der eine oder andere darin wiedererkannte. Fakt sei, so Strupat, dass sich Unternehmen nur aus Schmerz veränderten, aber die Zeit reiche nicht mehr, wenn schon der Eisberg, sprich der Fachkräftemangel, in Sicht sei. "Sie müssen sich ändern, raus aus Ihrer Komfortzone", rief er den Gästen zu und hatte ein treffendes Beispiel parat: Es wird zu wenig gelobt. "Gegen Kritik kann man sich wehren, gegen Lob nicht."



Mit sieben "F" begeistern

Als Handlungsmaxime stellte Strupat sieben "F" vor:

  • Fördern: "Machen Sie Karrierepläne".
  • Fordern: "Machen Sie satte Menschen hungrig und reden Sie Klartext, was Sie von Ihren Mitarbeitern erwarten".
  • Feedback: "Feedback geben ist ein Muss, aber will gelernt sein." Es darf nicht verletzen.
  • Feuer(n): Man muss dafür sorgen, dass das Feuer für das Unternehmen weiterhin bei den Mitarbeitern brennt. Insbesondere im Alter zwischen 40 und 50 kämen Abwanderungsgedanken. Geht gar nichts mehr, bleibt nur noch die Kündigung. Allerdings trennten sich, so Strupats Erfahrungen, viele Unternehmen zu spät. Die Gefahr dabei: "Das demoviert die Kollegen."
  • Fair bleiben: "Man sieht sich immer zweimal im Leben."
  • Feiern: Mit dem Team, mit den Familien. "Wir müssen auch die Familien begeistern."

Wer beim Unternehmertag in den Zug der Begeisterung gestiegen ist, muss auch in Zukunft nicht allein reisen: Dafür sorgt das breite Beratungsangebot der Handwerkskammer, das kurz vorgestellt wurde.

Jetzt gilt es, Impulse umzusetzen und Angebote zu nutzen. Dazu forderte Strupat in seinem Schlusswort nachdrücklich auf: "Ihr habt es in der Hand."



Ein Feuerwerk der Begeisterung zündeten beim Tag der Unternehmensführung (im Bild von links nach rechts): Jennifer Zacher-Handke, Andreas Pater (Innovationsberatung und Technologietransfer), Verena Kurth (Fachkräftesicherung), Keynotspeaker Ralf R. Strupat und Marketingberaterin Christine Kluge.