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Energiepreise"Preisspirale stoppen - Handwerksbetriebe schützen"

Das Plenum des Europäischen Parlaments hat seine Positionen zu den Richtlinien für Erneuerbare Energien und zur Energieeffizienz als Teil des "Fit für 55"-Pakets festgelegt. Damit auch gerade Handwerksbetriebe, die viele Effizienz- und Klimaschutzmaßnahmen umsetzen sollen, nicht zu kurz kommen, stellt Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Forderungen auf.

  

Preisspirale stoppen

"Es muss Europa gelingen, die dramatische Preisspirale bei der Energieversorgung zu stoppen und energieintensive Handwerksbetriebe vor der Insolvenz zu schützen", verdeutlicht Schwannecke und hofft, dass der Gesetzgeber diese unmittelbaren Herausforderungen nicht aus den Augen verliert. "In den anstehenden Trilogverhandlungen muss das 'Fit für 55'-Paket mindestens durch Härtefallhilfen und die Anpassung der Beihilferegeln flankiert werden." 



Handwerksbetriebe schützen

Viele Handwerksbetriebe seien angesichts hoher Energie-, Material- und Beschaffungspreise in ihrer Existenz bedroht. "Stärker als bisher muss darauf geachtet werden, dass die Klimaziele kosteneffizient erreicht und Handwerksbetriebe nicht unnötig belastet werden." Schließlich seien diese Betriebe auch dann unverzichtbar, wenn es darum geht, die Effizienz- und Klimaschutzmaßnahmen überhaupt umzusetzen, so Schwannecke.

 

Qualifikation sichert Qualität

Positiv im Sinne einer ganzheitlichen beruflichen Bildung sei, dass nicht pauschal die Zertifizierung von Arbeitskräften bevorzugt und in beiden Richtlinien die Qualifizierung berücksichtigt wird. Schwannecke: "Denn um die immer komplexeren Modernisierungsvorhaben umsetzen zu können, brauchen wir systematische und zusammenhängende Qualifikationen, wie sie im Rahmen der dualen Aus- und Weiterbildung vermittelt werden. Sie sichern Qualität, schaffen langfristige Lösungen und bringen Kundenzufriedenheit."

 

Hintergrundinformationen

Mit dem Europäischen Klimagesetz hat die EU ein neues verbindliches Minderungsziel für Treibhausgase bis zum Jahr 2030 festgelegt: Um mindestens 55 % sollen die Emissionen im Vergleich zu 1990 sinken. Um dieses Ziel umzusetzen, arbeiten die EU-Gesetzgeber – Europäischer Rat und Europäisches Parlament – derzeit an ihrer Positionierung im Rahmen des "Fit für 55"-Pakets.